Freitag, 14. März 2008

Gasshuku auf Izu - Deutsch lernen und Deutsch lehren, Strand und Meer (6.3.-10.3. Izu Teil 2)


Wer in einem japanischen Hotel Brot zum Frühstück erwartet, hat sich getäuscht. Wenigstens hatte ich eine Kerze dabei, um Annes Geburtstag gebührend zu feiern, auch wenn Nancy das Geschenk vor lauter Aufregung im Wohnheim vergessen hatte. Japan ist ein Inselstaat. Was ist man da? Richtig: Seafood. Es gab also Reis, rohen Fisch, getrocknete Algenblätter und Tofusuppe und ein gekochtes Ei. Für Marcel gab es diesmal kein Besteck. Alternative war also: Iss mit Stäbchen oder stirb des Hungers.
Heute war Unterricht angesagt. Man hatte uns gebeten diesen mitzugestalten. Franzi und ich hielten also unsere erste Deutsch-Unterrichtsstunde ab, zusammen mit Kaisei und in der Oberstufe. Kaisei hatte einige Spiele vorbereitet. Ein Klatschspiel, wo man den Namen sagen musste, dann das Weiterreichen eines unsichtbaren Geschenks, welches man beschreiben musste. Dann mussten die Studenten Karten mit Bildern suchen, nachdem Franzi und ich das Wort gesagt hatten, danach musste man die Gegenstände beschreiben. Viel Zeit für unsere eigenen Ideen blieb da nicht mehr. Wir beschränkten uns schließlich auf „Was bin ich.“ Franzi und ich suchten uns je eine Person aus und ließen die Studenten fragen stellen üben. Das klappte überraschend gut. Man musste ja auch immer Personen nehmen, die alle kannten. Ich war Micky Maus und Franzi Michael Jackson. Als dann bei mir die Frage aufkam, ob ich einen Hund habe und sich dann später herausstellte, dass ich kein Mensch bin, verwirrte das dann doch einige. Und auf die Frage ob Franzis Person dunkelhäutig sei konnte Franzi dann auch nicht mehr mit ja oder nein antworten.
Die nächste Stunde hatten wir frei. Wir setzten uns zum Unterricht von Susanne und Tatsuya mit rein. Sie machten was ohne Worte mit Gestiken, dann Gefühle beschreiben und danach etwas über verschiedene Arten der Aussprache und den Schlüssen, die man daraus ziehen kann.
Die dritte Stunde (nach dem Mittagessen) mussten wir dann allein bestreiten. Wir hatten allerdings eine Mittelstufe vor uns. Am Anfang machten wir ein Namensspiel, wo alle die Buchstaben des Namens vom Nachbarn als Anfangsbuchstaben von Substantiven nehmen sollten. Wir spielten ein Spiel, bei dem der letzte Buchstabe des letzten Wortes immer den Anfangsbuchstaben des neuen Wortes ergeben muss. Die Gruppe machte richtig gut mit und sie waren wirklich gut. Wir spielten auch hier noch mal Was bin ich und als Abschluss dann vorbereitete Worte umschreiben und dann das ganze noch mal mit einem eignen Wort. Wir waren beeindruckt von den Fähigkeiten der Mittelstufe, die nach unserem Eindruck der Oberstufe in nichts nachstanden.
Danach gingen wir eine Runde ans Meer, Pazifik wieder, Muscheln fand ich hier nicht, dafür einige tolle Steine. Außerdem sahen wir auf dem Weg unsere ersten Kirschblüten, in Tokyo brauchen die noch ne Weile.

Wir machten ein paar Gruppenfotos.
Mit Hiromi ging ich wieder zurück, wir wollten mit Tatsuya einkaufen fahren. Für jeden Abend wurde hier Knabberkram und Alkohol und Saft gekauft. Ich kaufte mir noch Zucker und Saft. Hier gibt es wenig zu trinken, das ist bei der überaus trockenen Luft hier nicht gut.
Nach dem Abendessen stand wieder Gruppenarbeit an. Wir begannen die Story zu schreiben, die wir zu unserer These darstellen wollten.
Anschließend war dann ein bunter Abend namens Spiel und Gesang angedacht. Die Spiele dazu sollten wieder wir vier liefern. Wir entschlossen uns für Stuhltanz (aus Ermangelung an Stühlen mit Sitzkissen durchgeführt und aus Ermangelung an Musik einfach von Anne gesungen).
Danach folgten drei Runden Stille Post, von drei Stellen gleichzeitig, auf Japanisch und Deutsch. Aus „frischen Brötchen“ wurde da schnell mal „etwas Fleisch.“
Danach spielten wir noch Fruits Basket, was dank unserer Simultanübersetzer recht flüssig lief.

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